Mamsein heißt: vom Brot nur noch die Rinde essen

Schon länger brennt mir der Artikel über das Thema „Brotrinde“ (grandiose Themenwahl, oder?!) unter den Nägeln. Und jetzt gehe ich ihn endlich an, da das Thema diese Woche wieder sehr präsent wurde und mich wirklich sehr belastet. Am Dienstag Morgen im Spielkreis, den ich mit der Kleinen besuche, um zu spielen und mit anderen Mamas zu quatschen, kamen wir nämlich plötzlich nämlich darauf zu sprechen, dass man als Mama irgendwie ständig Brotrinde isst. Weil wir das so gerne mögen? Nein, nicht wirklich.

Die Challenge: Brotrinde kauen ohne Zähne

Aber um mal diejenigen abzuholen, die in dem Thema Brotrinde noch nicht so firm sind: Bei ganz kleinen Kindern ist es ja so, dass sie noch sehr wenig Zähne haben. Und habt ihr mal versucht, ohne Backenzähne die Rinde von einem richtig schön dunkelgebackenen Vollkornbrot zu zermalmen? Das ist – glaube ich – kein Spaß. Deswegen kan ich das ja wirklich nachvollziehen, dass die Kleine mit ihren 8 Hasenzähnchen die Brotrinde übriglässt.

Ich bin immerhin eine verständnisvolle Mama und würde meine Kinder niemals zum Essen zwingen. Es wäre nur nett, wenn mir auch mal ein bisschen Verständnis entgegengebracht würde und die besagte Brotrinde dann wenigstens auf dem Teller liegenbleiben und nicht bewusst auf den Boden gehauen werden würde. Ganz nach dem Motto: Ess ich nicht, also weg damit.

Naja, 3-Sekunden-Regel. Also schnell aufheben und auf den eignen Teller legen. Dort entsteht bei einer Brotzeit dann ein richtiger Brotrinden-Friedhof, der ökologisch bewussten Menschen die Tränen in die Augen treibt. Das wären mindestens zwei ganze Scheiben Brot! Das kann man auf keinen Fall wegschmeißen!

Das es-muss-ein-Rand-bleiben-Prinzip

Denn: Ich habe nicht nur einen, sondern gleich zwei Rinden-Verschmäher am Tisch sitzen. Wer nämlich glaubt, dass Kinder, die dann endlich alle Zähne haben, anfangen die Rinde mitzuessen, der hat sich gewaltig geschnitten. Das wäre ja viel zu einfach. Zumindest hat mein 3-jähriger gerade auch so eine Phase, in der er die Rinde absolut verweigert. Das ist einfach so ein es-muss-ein-Rand-bleiben-Prinzip. Und wenn die  liebe Mamafür das Vesper im Kindergarten schon extra die Kruste vom Brot abschneidet, was kommt dann lieblos in die Box gepfeffert zurück??? Ja genau, der Rand eines entrandeten Brotes. Hä? Denk ich mir auch immer. Für solche Spielchen gibt es nicht einmal mehr passende Begrifflichkeiten. Was soll das denn sein? Der Innenrand? Ein Brot-mit-zwei-Fingern-halte-Rand? Also schneide ich den Rand lieber nicht ab, dann bleibt weniger übrig, weil wenigstens bis zur Rinde geknabbert wird.

Guten Appetit beim trockenen Rindenfriedhof

Wie dem auch sei: Als Mama steht man nun vor diesem Rindenfriedhof, hat den ganzen Tag noch nichts gegessen, denn neben dem Rindenproblem gibt es auch ständig noch andere Dinge zu regeln, und beißt eben beherzt in das trockenste Stück von dem schönen Brot. Mmmmh. Und wenn man Glück hat, klebt auch noch etwas Butter und ein Hauch Marmelade dran. Vielleicht hat sich sogar etwas Leberwurst dazugemischt. Wahrscheinlich eher nicht, denn das wird ja dann doch meist feinsäuberlich mit der Zunge abgeschleckt, sogar wenn es auf der Rinde klebt. Gut, dann halt trockene, pure Brotrinde. Besser als nichts. Und so gesund….beim Obst ist schließlich auch die Schale am gesündesten. Aber davon wollen wir jetzt lieber nicht auch noch anfangen…

Aber was ist die Lösung für die Rinden-Misere?

Ich bin ja immer eine Freundin davon, Lösungen zu präsentieren, wenn man schon Kritik äußert oder sich beschwert. Aber in diesem Brotrinden-Fall bin ich dezent ratlos. Was soll man denn nur mit all den übrigen Rinden machen, außer sie zu essen – obwohl mama das eigentlich garnicht will? Hat jemand eine Lösung? Gibt es vielleicht einen Rindenauflauf? Wieso werden überhaupt noch Brote mit Rinde gebacken? Ich bin für ein randloses Brot, es gibt ja auch randlose Brillen oder sogar randlose Autofenster. Denn ich möchte so gerne endlich wieder eine ganz normale Scheibe Brot essen, die innen schön weich ist, nachdem man sich durch die Rinde gequält hat. Ja genau, ich mag nämlich auch keine Brotrinde. Und von meinem Brötchen esse ich auch am liebsten das Innere, was ich aber inzwischen auch an die Kinder abdrücken muss.

Wenigstens ist der Papa freiwilig das Randstück, oder den Kanten, oder den Ranft oder den Knust.

Na, seid ihr auch Brotrinden-Recycler?
Eure Klaramama

P.S. Wenn ihr mal ein Brot selber backen wollt: Ich habe bereits über ein super schnelles Vollkornbrot geschrieben. Oder ihr macht es wie wir: Es gibt halt Laugenbrötchen, da wird wenigstens alles gegessen: Rezept hier.

4 KOMMENTARE

  1. Ich habe mich am Wochenende mit einem Bäcker unterhalten dürfen. Er hat mir tatsächlich gesagt, dass sich unter der Brotrinde die meisten Nährstoffe befinden, genau wie beim Obst! Also Danke an unsere Kinder, dass sie uns das Beste übriglassen!

  2. Des Rätsels Lösung ist folgendes:
    Schneide die Brotkrusten großzügig ab bevor du die Brote schmierst.
    Trockne sie und stelle daraus Paniermehl her.
    Dann nimmst du dir ein Vollkornbrotrezept (in diesem Beispiel mit 1kg Mehl) und fügst dem Rezept 100g Paniermehl und 200g Wasser hinzu.
    Durch das Paniermehl, welches die doppelte Menge Wasser aufnimmt, bleibt dein Vollkornbrot viel länger frisch.
    Viel Spaß beim Ausprobieren!

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