Haushaltshilfe in der Schwangerschaft beantragen

Haushaltshilfe als Entlastung in der Zwillingsschwangerschaft

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Haushaltshilfe in der Schwangerschaft beantragen

In meiner Zwillingsschwangerschaft hatte meine Ärztin mir eine Haushaltshilfe verschrieben. Grund dafür war eine Verkürzung des Gebärmutterhalses. Durch die zwei älteren Kinder konnte ich mich nicht angemessen schonen. Die Haushaltshilfe sollte als Entlastung dienen.

Und ja, sie hat mich in dieser Schwangerschaft garantiert gerettet, vor allem als plötzlich der Kindergarten wegen Corona geschlossen wurde und ich beide Kinder zuhause betreuen musste und mich eigentlich gar nicht so viel bewegen durfte. Also zögert nicht, bei besonderen Belastungen eure Frauenärztin oder Frauenarzt nach Hilfe zu fragen.

So geht die Beantragung einer Haushaltshilfe in der Schwangerschaft.

Voraussetzung Haushaltshilfe in der Schwangerschaft

Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, dass die Krankenkasse eine Haushaltshilfe in der Schwangerschaft bezahlt. Das heißt, es müssen medizinische Gründe vorliegen, wie z.B.

  • vorzeitige Wehen,
  • geöffneter Muttermund oder
  • Gebärmutterhalsverkürzung.

Natürlich gibt es auch diverse psychische Gründe, die dafür sprechen können, sich Unterstützung durch die Krankenkasse zu holen.

Wichtig ist, dass eure Ärztin / euer Arzt euch diese Gründe bescheinigen können.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass niemand anderes zur Entlastung im Haushalt ist, wie z.B. der Mann oder Eltern.

Haushaltshilfe bei der Krankenkasse beantragen

  1. Antrag bei der Krankenkasse besorgen

Zur Beantragung der Haushaltshilfe müsst ihr eure Krankenkasse kontaktieren.

Bei mir ging das nur telefonisch und das Gespräch war ehrlichgesagt ziemlich unangenehm. Ich musste mir nämlich anhören, dass die Mutter meines Ansprechpartners 8 Kinder hatte und das alles allein geschafft hätte.  Also lasst euch von sowas bloß nicht abschrecken.

2. Formular mit Ärztin/Arzt ausfüllen

Dann bekommt ihr ein Formular von der Krankenkasse. Dort werden diverse Daten abgefragt, wie z.B. wer im Haushalt lebt, wie die Kinder betreut sind etc.

Wichtig ist nun, dass ihr die Gründe für die Beantragung der Haushaltshilfe von eurem Arzt / eurer Ärztin ausfüllen und unterschreiben lasst.

Überlegt gemeinsam, wie viele Stunden ihr täglich für die Entlastung braucht. Bis zu 8 Stunden täglich können angefragt werden.

Meine Ärztin wollte mir auch direkt 8 Stunden täglich aufschreiben. Das war mir aber zu viel, denn ich tu mich ja immer etwas schwer mit fremdem Leuten und fand das eine unangenehme Vorstellung, dass da dauernd jemand an unserem Familienleben teilnimmt.

3. Haushaltshilfe suchen

Am besten kümmert ihr euch außerdem direkt um eine Haushaltshilfe, um diese direkt im Formular angeben zu können.

4. Antrag absenden und auf Bestätigung warten

Das ausgefüllte Formular sendet ihr dann zurück an die Krankenkasse. Ich hatte direkt am übernächsten Tag die Bestätigung über die Genehmigung im Briefkasten. So konnte ich der Agentur Bescheid geben und am nächsten Tag ging es direkt los.

In der Schwangerschaft muss man keine Zuzahlung zur Haushalthilfe leisten.

Haushaltshilfe finden

Eine Haushalthilfe müsst ihr selbst suchen. Die Krankenkasse schickt in der Regel eine Liste mit ein paar Ansprechpartnern in der Umgebung mit. Einfach anrufen und fragen, ob sie im angegebenen Umfang Zeit hätten.

Es gibt diverse Anbieter wie z.B. Wohlfahrtsverbände oder Pflegedienste. Mir hatte zum Glück eine Bekannte einen Tipp gegeben, sodass ich bei ProCare schnell eine Haushaltshilfe fand.

Aufgaben einer Haushaltshilfe in der Schwangerschaft

Eine Haushaltshilfe in der Schwangerschaft bekommt man verschrieben, um sich selbst zu schonen. Sie übernimmt also die täglichen Aufgaben im Haushalt bzw. bei der Kinderbetreuung, die man sonst alleine macht.

  • Einkaufen
  • Kochen
  • Putzen
  • Wäsche
  • Kinder vom Kindergarten abholen
  • Kinder betreuen

Die Haushaltshilfe ist allerdings nur bis zum Tag der Geburt genehmigt. Danach bräuchte man eine neue ärztliche Bescheinigung. Das ist aber nur möglich, wenn der Vater danach keine Elternzeit hat.

Meine Erfahrungen mit der Haushaltshilfe

Wie schon erwähnt, tu ich mir immer etwas schwer mit fremden Personen. Ich fand die Vorstellung also etwas merkwürdig, dass da jemand den ganzen Tag bei mir ist. Aufgaben abgeben fällt mir auch ziemlich schwer. Jedoch wusste ich, dass ich es nicht alleine schaffen würde. Mein Bauch war schon enorm, das Gewicht drückte nach unten und der Gebärmutterhals war schon verkürzt. Das war in der 30. Woche.

Also kam eine nette junge Frau und half mir im Haushalt. Sie kochte, was ich ihr auftrug. Machte auch mal etwas sauber (das war nicht unbedingt ihre Lieblingsaufgabe). Ich konnte mich relativ schnell an sie gewöhnen. Wenn die Kinder aus dem Kindergarten kamen, war sie noch kurz da und sorgte für einen kleinen Snack. Doch dann kam Corona und sie musste selbst zuhause bleiben, um ihre Kinder zu betreuen.

Also kam die nächste. Die war leider gar nicht so mein Fall und es war mir eher unangenehm, dass sie da war. Die Kinder fanden auch nicht so sehr den Draht zu ihr. Ich war etwas unglücklich. Jedoch spielte mir das Schicksal in die Karten und sie wurde krank (nichts Schlimmes) und ich bekam wieder eine Vertretung.

Eine ältere sehr kompetente Dame. Die war super organisiert und machte alles top. Leider wurde auch sie nach einer Woche schon wieder abgezogen und es kam wieder eine neue. Also die vierte Haushaltshilfe in 4 Wochen.

Der Wechsel von 4 verschiedenen Haushaltshilfen in wenigen Wochen setzte mir etwas zu

Ich hatte eigentlich schon keine Lust mehr. Der ständige Wechsel hat mir und auch den Kindern sehr zugesetzt. Ich war schon kurz davor zu sagen, dass ich keine Hilfe mehr bräuchte. Das war aber grober Unfug, denn das Laufen fiel mir schon ganz schön schwer. Und gerade mit den Kindern rausgehen, ging kaum noch. Zudem fingen wir an unser Haus, das wir 100km entfernt gekauft hatten, einzurichten.

Zu unserem Glück kam eine ganz liebe aktive Frau. Die hat total gut zu uns gepasst. Sie hat dann vor allem die Kinder bespaßt und sich um den Haushalt gekümmert. Ich war so froh, sie zu haben. Das mit den Kindern in der Corona-Zeit hätte ich vermutlich nicht alleine gepackt.

Wer hat auch Erfahrungen mit Haushaltshilfen in der Schwangerschaft gemacht?
Eure Klaramama

2 KOMMENTARE

  1. Das ist so ein Zufall. Wir haben genau die gleiche Konstellation – 2 Kinder (geb. 2017 und 2019) und kriegen bald Zwillinge (also 2022). Selbst der Umzug ins Haus steht uns noch vor, allerdings nach der Geburt.
    Wir haben keine Unterstützung durch Familie oder Freunde, deshalb werde ich mich auch um Haushaltshilfe kümmern müssen. Danke für Infos dazu.

    • Hallo Yana,
      das ist eine wundervolle, aber natürlich auch anstrengende Konstellation.
      Mach das unbedingt mit der Haushaltshilfe! Es geht allerdings nur, solange kein Mann oder so zuhause ist. Auch wenn der Urlaub hat, geht es nicht.
      Wenn du eine Haushaltshilfe nach der Geburt beantragen möchtest, ist das etwas schwieriger als in der Schwangerschaft. Da brauchst du dann auch eine medizinische Indikation z.B. Geburtsverletzungen oder andere. Und dann darf dein Mann zu der Zeit auch keine Elternzeit haben.
      Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Beantragung und alles Gute für die Geburt der Zwillinge und für die Zeit danach.
      Würde mich freuen, wenn du auch mal wieder hier vorbeischaust und den ein oder anderen Artikel liest und auch mal einen Kommentar hinterlässt, wie alles so läuft.
      Liebe Grüße
      Klara

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