Alles, was irgendwie selbst herzustellen ist, wird bei mir irgendwann mal getestet. Es macht mit einfach total zufrieden, Produkte selbst zu produzieren. Joghurt zum Beispiel kann man ganz leicht selbst machen. Dazu braucht man nur Milch, Milchsäurebakterienund eventuell einen Joghurtbereiter (es geht aber auch ohne). Neben der finanziellen Ersparnis beim Joghurt selbst herstellen gibt es einen riesigen Pluspunkt: man spart enorm viel Müll.
Für den Fall, dass ihr auch gerne mal Joghurt selbst machen wollt, findet ihr hier eine Anleitung und Ideen, wie ihr euren Naturjoghurt pimpen könnt.
Inhalt
- 1 Zutaten zum Joghurt selbst machen
- 2 Anleitung Joghurt selbst machen mit Joghurtbereiter
- 3 Haltbarkeit selbstgemachter Joghurt
- 4 Selbstgemachten Naturjoghurt weiterverwenden
- 5 Empfehlenswerte Joghurtbereiter
- 6 Joghurt selbst machen ohne Joghurtbereiter
- 7 Kann ich veganen Joghurt aus Pflanzenmilch selbst herstellen?
- 8 Fruchtjoghurt selbst machen
- 9 Naturjoghurt pimpen: Kreative Toppings
Zutaten zum Joghurt selbst machen
Um Joghurt selbst herzustellen braucht ihr nur Milch und die Milchsäurebakterienfür Joghurt. Diese erhaltet ihr am einfachsten durch einen fertigen Naturjoghurt, den ihr als sogenannten Impfjoghurt verwenden könnt. Es gibt aber auch extra Bakterienkulturen (Joghurtferment), die man z.B. bei Amazon* bestellen kann.
Ihr braucht:
- 1 Liter Milch (frische oder H-Milch)
- 3-4 EL Naturjoghurt (oder Bakterienkultur*)
Bei der Wahl der Milchprodukte könnt ihr euren gewünschten Fettgehalt nehmen. Je mehr Fett enthalten ist, desto cremiger wird der Joghurt am Ende.
Am besten funktioniert es, wenn Milch und Joghurt den gleichen Fettgehalt haben.
Als Hilfsmittel braucht ihr außerdem:
- Topf
- Schneebesen
- Wahlweise Joghurtbereiter mit oder ohne Strom (Modelle siehe unten)
- Oder: Backofen
- Oder: Wasserbad und warme Handtücher
- Verschließbare Joghurtgläser
Anleitung Joghurt selbst machen mit Joghurtbereiter
Ich selbst habe einen Joghurtbereiter mit Strom (ein Uralt-Modell, das ich von meiner Mama übernommen habe). Dieser sorgt dafür, dass der Joghurt bei einer konstanten Temperatur gehalten wird und sich die Bakterienkultur optimal vermehren kann.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Joghurtbereiter in der Regel schon die passende Menge an kleinen Joghurtgläschen mit Deckel dabei hat. Das ist sehr komfortabel. Der Nachteil ist natürlich der Stromverbrauch. Es ist aber immer noch deutlich besser als die Zubereitung im Backofen, bei der der Ofen über Stunden auf 50 Grad geheizt wird.
Nun legen wir aber mal los mit der Joghurt-Zubereitung:
Zunächst die frische Milch in einem Topf auf 90 Grad erhitzen (bei H-Milch muss das nicht gemacht werden. Diese nur auf bis zu 50 Grad erhitzen.)
Anschließend die Milch auf ca. 50 Grad abkühlen lassen.
Nun mit einem Schneebesen 3-4EL Naturjoghurt einrühren. Das nennt man „Impfen“. Wer Joghurtferment nutzt, hält sich bitte an die angegebenen Mengenangaben.
Die geimpfte Milch auf die einzelnen Joghurtgläser verteilen und in den Joghurtbereiter geben. Diesen anschalten und die Gläser ca. 8 bis 11 Stunden darin lassen. Anschließend dürfen sie in den Kühlschrank wandern.
Wichtig: Joghurt beim Reifen nicht bewegen, da er sonst nicht fest wird.
Haltbarkeit selbstgemachter Joghurt
Im Kühlschrank ist der selbstgemachte Joghurt etwa eine Woche haltbar. Bachtet aber: Da er immer weiter nachreift, wird er mit der Zeit etwas saurer.
Für die Haltbarkeit ist es wichtig, gründlich gesäuberte Joghurtgläser zu verwenden.
Selbstgemachten Naturjoghurt weiterverwenden
Selbstverständlich könnt ihr für die Herstellung von weiterem Joghurt euren selbstgemachten Naturjoghurt benutzen. Einfach 3-4 EL davon aufbewahren und beim nächsten Mal als Impfjoghurt benutzen
Das funktioniert einige Male (ca. 7 Mal). Aber irgendwann sind nicht mehr genug Bakterien enthalten, sodass ihr einen neuen Joghurt verwenden solltet. Ihr merkt es daran, dass der Joghurt irgendwann nicht mehr richtig fest wird.
Empfehlenswerte Joghurtbereiter
Es gibt unterschiedliche Joghurtbereiter oder Joghurtmaker. Die meisten sind mit Strom (ab rund 30 Euro). Inzwischen gibt es aber auch Modelle ohne Strom (schon ab 15 Euro).
Weiterhin unterscheiden sie sich in der Anzahl der Gläser. Einige haben nur einen großen Behälter, andere verfügen über 6 bis 8 kleine Schraubgläschen. Das finde ich persönlich aus hygienischen und praktischen Gründen besser.
Die hochwertigeren Modelle der Joghurtbereiter haben eine Abschaltautomatik.
Es gibt außerdem High-End-Geräte, die auch gleichzeitig als Eismaschine verwendet werden können. Diese sind aber wirklich teuer (ab 200 Euro) und lohnen sich meines Erachtens nicht, um ab und an mal etwas damit zu machen.
Einfacher Joghurtbereiter von SEVERIN mit 7 Schraubgläschen und Timer-Funktion für rund 32 Euro bei Amazon*
Joghurtbereiter mit Strom von KLARSTEIN. Mit 7 Schraubgläsern und Abschaltautomatik. Bei Amazon für rund 35 Euro*.
Joghurtbereiter mit 1 Liter Fassungsvermögen von Rosenstein & Söhne für rund 20 Euro bei Amazon*. Sparsam im Stromverbrauch.
Joghurtbereiter ohne Strom von GOURMEO. Es muss lediglich heißes Wasser eingefüllt werden. Ab 16 Euro bei Amazon*.
Joghurt selbst machen ohne Joghurtbereiter
Wer keinen Joghurtbereiter besitzt, kann darüber nachdenken, sich einen zuzulegen. Sie sind echt nicht teuer und eine praktische Angelegenheit – vor allem wenn man wirklich oft Joghurt selbst macht. Allerdings ist die Zubereitung auch ohne einen Joghurtbereiter möglich – nur eben etwas umständlicher.
Die ersten Schritte werden genauso durchgeführt, wie mit einem Joghurtbereiter:
1 Liter Milch auf 90 Grad erhitzen und anschließend auf 50 Grad abkühlen lassen. Bei dieser Temperatur den Joghurt oder Joghurtferment einrühren.
Nun braucht man eine Möglichkeit, um den Joghurt zum Reifen konstant warm zu halten. Dazu kann entweder der Backofen genutzt werden. Hier stellt man den Joghurt in einzelnen Gläser ca. 12 Stunden bei 50 Grad hinein. Das bedeutet natürlich einen enormen Energieverbrauch.
Es ist wohl auch möglich, den Joghurt mit vorher erwärmten Handtüchern zu umwickeln und dann in eine Isoliertasche zu geben. Auch hier sollte er ca. 12 Stunden warmgehalten werden.
Auch in einem Wasserbad könnt ihr den Joghurt zum Reifen eine ganze Weile warmhalten.
Bei diesen Methoden solltet ihr zwischendurch immer die Temperatur kontrollieren.
Selbst ausprobiert habe ich das leider doch nicht, da ich sehr zufrieden mit meinem Joghurtbereiter bin.
Kann ich veganen Joghurt aus Pflanzenmilch selbst herstellen?
Tatsächlich könnt ihr eigentlich aus jeder Milch (Soja, Hafer, Kokos..) Joghurt selbst machen. Dabei eignen sich Produkte mit höherem Fettgehalt (z.B. Kokosmilch) etwas besser. So ist es auch möglich, veganen Joghurt selbst herzustellen.
Allerdings dürft ihr dann natürlich keinen Joghurt aus Kuhmilch für die Bakterienkultur nehmen. Stattdessen eignet sich z.B. Sojajoghurt oder eben eine entsprechende reine Bakterienkultur*.
Die Herstellung von veganem Joghurt dauert etwas länger. Zunächst erhitzt ihr 1 Liter Pflanzenmilch auf ca. 38 Grad und rührt anschließend sorgfältig 3-4 EL Sojajoghurt oder die Bakterienkultur ein.
Der Joghurt sollte bei einer Temperatur von ca. 38 Grad 12 bis 14 Stunden reifen(ebenfalls im Joghurtbereiter). Anschließend darf er auch in den Kühlschrank wandern.
Fruchtjoghurt selbst machen
Schon vor langer Zeit habe ich gekauften Fruchtjoghurt aus unserem Kühlschrank verbannt. Inzwischen ist vermutlich auch bei den letzten angekommen, dass da nämlich viel zu viel Zucker drin ist. So ist er eher ein süßes Dessert als eine gesunde Zwischenmahlzeit.
Aber es gibt super Möglichkeiten, gesunden Fruchtjoghurt aus Naturjoghurt selbst herzustellen.
Einerseits könnt ihr natürlich z.B. einfach pürierte Früchte untermischen – egal ob frische oder Tiefkühlfrüchte.
Ganz einfach funktioniert das auch mit einem Fruchtmus-Babygläschen. Da ist zwar der Fruchtzucker enthalten, aber in der Regel kein weiterer Zuckerzusatz.
Für die ganz kalorienarme Variante nutzt ihr ein Fruchtpulver. Das wird in der Regel aus gefriergetrockneten Früchten hergestellt und hat ein super Aroma. Wem das noch zu sauer ist, der gibt einfach einen Klecks Honig hinzu und fertig ist der gesunde Fruchtjoghurt.
Zur Zeit nutze ich gerne das Himbeer-Pulver von Frooggies, das ich mir einfach mal auf gut Glück bei Amazon* bestellt hatte.
Das Frooggies-Pulver* gibt es in den Sorten Himbeere, Erdbeere, Banane, Mango, Brombeere, Acai u.a.
Naturjoghurt pimpen: Kreative Toppings
Beim Gedanken an Naturjoghurt haben viele noch den leicht säuerlichen, langweiligen Geschmack im Sinn und greifen daher lieber zum gezuckerten Fruchtjoghurt. Aber ich muss sagen, dass man sich schnell an den natürlichen Joghurt-Geschmack gewöhnt. Und dann gibt es ja noch die Möglichkeit, sich den Naturjoghurt mit Toppings ein bisschen attraktiver zu machen.
Geeignete Toppings:
- Gewürze (Vanille, Zimt, Kakao, Frühstücksquark-Gewürz, Fruchtpulver)
- Frisches Obst (Himbeeren, Heidelbeere, Banane, Mango, Apfel, Mandarine…)
- TK-Obst
- Getrocknete Früchte
- Honig
- Sirup (Klasse: Fruchtsirup aus Agavendicksaft*)
- Amaranth gepufft
- Nüsse und Kerne
- Müsli
- Marmelade
- Pistaziencreme* (mein absoluter Favorit zusammen mit Himbeeren)
- Mandelmus
- Kokosflocken
Na, dann mal ran an den Joghurt!
Eure Klaramama